Mittwoch, 22. Juni 2016

Die Neuschöpfung des Menschen, die neuen Techniken, die Gnosis & die Ideologien, die dahinter stehen


Giampaolo Crepaldi befaßt sich bei La Nuova Bussola Quotidiana
mit den erschreckenden Plänen die in den Labors von Medizin und Technik zur "Verbesserung des Menschen" ersonnen und teilweise in Fertilisationspraxen und Bio-Labors bereits erprobt und angewandt werden. Hier geht´s zum Original:  klicken
Letztes Bollwerk die Kirche- soweit sie an den nichtverhandelbaren Prinzipien festhält?

"EUGENIK, HOMOSEXUALISMUS, GENDERTHEORIE: DAS SIND DIE TECHNIKEN DER NEUEN SCHÖPFUNG DES "ANDEREN MENSCHEN"

"Transhumanismus, das erschreckende Laboratoriums des neuen Adam" ist der Titel des Bändchens "Bulletin der Soziallehre der Kirche", das jetzt in die Büchereien kam.
Die Zeitschrift des Osservatorio von Kardinal van Thuán, geleitet von Stefano Fontana, ist Gastgeber
für die Studien von Prof. José M. Galvan vom Athenäum von Santa Croce, Dom S Cecotti, Prof. Giovanni Turco von der Universität Udine und Pater Giorgio Carbone von den Domernikanern von Bologna, Ermanno Pavesi, Sekretär der Internationalen Union Katholischer Ärzte und Jaques Bonnet aus Paris. 
Die Autoren behandeln die verschiedenen Aspekte des Transhumanismus-Projektes, während Fabio Travisan, Allessandra Scarino und Paolo Gulisano erneut die Überlegungen von Chesterton und die Romane von Aldous Huxley und Mary Schelley mit ihrem Frankenstein untersuchen.
Wir veröffentlichen hier den Leitartikel von Erzbischof G.Crepaldi, der die Monographie mit einem Vorwort einleitet:

Der Mensch und der Weg der Kirche (Joh.Paul II, Enzyklika Centesimus annus, Kap. VI) stellt den wahren Existenzgrund der Sozialdoktrin der Kirche dar. Nicht nur weil sie dem Menschen eingegeben ist. sondern weil sie ein Instrument der Erlösung ist, die Christus dem Menschen durch das Kreuz und die Auferstehung erworben hat und nicht durch die Technik.
Das selbe kann man auch über die "Natur" sagen, besonders die menschliche Natur. Die Erlösung kommt nicht aus der Technik, die die Natur überwindet, indem sie sie leugnet, wie es gerade im Transhumanismus geschieht. Für die Sozialdoktrin der Kirche soll die Natur nicht überwunden sondern purifiziert und ins Übernatürliche gehoben werden.



Es gibt heute Theorien und aktive Praktiken, die durch enorme Ressourcen der Welt bezahlt und unterhalten werden, die dagegen über den Menschen hinaus gehen wollen. Es handelt sich besonders um den Transhumanismus. Diese Doktrin und diese Praxis stehen in vollem Gegensatz zur Sozialdoktrin der Kirche. Darüber wird in dieser Nummer des Bulletins gesprochen, mit dem Ziel eine große Gefahr anzuzeigen, um gegen sie Front machen zu können,
Die Idee den Menschen über den Menschen hinauswachsen zu lassen, ist nicht neu. Es gab sie schon
im Prometheus-Mythos und ist in der biblischen Erzählung vom Turmbau zu Babel enthalten, und hat in  der modernen Epoche ein......
Im "Neuen Atlantis" macht sich Francis Bacon zum Priester und totalen Herrscher über die Natur- das"regnum hominis"-wird ein programmatisches, generelles Beispiel. Déscartes schlägt die Methode vor und seine mechanistische Vision der Welt wird zum Erkennungsinstrument.

Das Hauptinstrument dieses Projektes ist die Technik und keinem entgeht, wie die vielen Überlegungen über die Technik in "Caritas und Veritatis" von Benedikt XVI ein Flair von Aktualität und Dringlichkeit  haben (Benedikt XVI, Lett,Enc, Caritas in veritatem Kap. VI "Die Entwicklung der Völker und der Technik")
Auch die Literatur hat sich für den Transhumanismus interessiert,
Frankenstein von Mary Shelley und besonders "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley beschreiben eine erschreckende Zukunft, die für uns heute leider schon Realität ist.
Die Klarsichtigkeit Huxleys ist beeindruckend: sein Vorhersehen der systematischen Kontrolle der Sexualität, die Procreation und die oppressive und unmenschliche Eugenik sind heute außerordentlich aktuell: Epoche der Samenbanken, der heterologen Insemination, der systematischen Abtreibung und der homosexuellen Sterilität, die als neue Ideologie eingeführt werden.
Gilbert K.Chesterton hatte von sich aus die Übel der Eugenik in seinem berühmten Buch verurteilt, Eine Eugenik, die Frucht der Erleuchtung (Marco Marsilio, Rassismus, ein illuministischer Ursprung, Vallecchi, Florenz 2006) war und die nicht nur in den totalitären Regimes Erfolg hatte, sondern auch in den aufgeklärten westlichen Demokratien, z.B.den USA und in Schweden.

Friedrich Nietzsche hatte den Übermenschen angekündigt und sein Schrei war dem zum Tod Gottes gefolgt. Aber das Projekt des Übermenschen provoziert den Tod des Mensche und nicht seine Erhöhung .
Sie proklamiert seine Degradierung zum Tier. Nicht zufällig schlagen Technik und Medizin einen Menschen vor, der nicht leidet und nicht stirbt., dessen Organe rekonstruiert werden wenn sie versagen und dessen Gehirn an einen externen und allmächtigen Computer angeschlossen wird, mit Einsetzung elektronischer Chips in die Synapsen und austauschbaren Prothesen. viele Theoretiker haben den bizarren Wunsch zur Überwindung der Spezies, Zeichen der Überlegenheit des Menschen
über andere tierische Spezies, der Transhumanismus wird so zum Transspezismus. der erste wäre eine Potenzierung (Verbesserung) des Menschen, die zweite seine Degradierung. Das schient ein Widerspruch zu sein, ist es aber nicht.

Dostojewski hatte in "Die Dämonen" bereits diese neue extreme Form des Nihilismus vorhergesehen, einschließlich ihres finalen Ausgangs. In einem Gespräch mit der anonymen Erzählerstimme des Romans, hat Kirillow, der Atheist entschieden, sich umzubringen,und behauptet daß " der Mensch heute nicht mehr das ist, was er sein sollte." Es werde ein neuer Mensch kommen, glücklich und stolz. Der, für den Leben oder Nichtleben das gleiche ist. Das wird der neue Mensch sein, der den Schmerz und die Angst besiegt  und selber Gott wird, Den anderen Gott gibt es dann nicht mehr[....]
Gott ist der Schmerz der Angst vor dem Sterben. Wer Schmerz und Angst besiegt, wird selber Gott, Dann gibt es ein neues Leben, einen neuen Menschen, alles neu. Dann wird die Geschichte in
zwei Teile geteilt; vom Gorilla bis zur Zerstörung Gottes, und von der Zerstörung Gottes bis ....zum Gorilla? " (Dostojewski "Die Dämonen")

Heute wollen sie eine hybride Mensch-Tier-Maschine- verstärkt durch seine Identifikation mit der Maschine und in seinem Wertes durch eine Evolution der Zerstörung und reiner Animalität degradiert. Wie könnte die Sozialdoktrin der Kirche sich nicht diesem heute schon aktuellen Horizont entgegenstellen? Mit dem Anwachsen der Macht, wächst die Gefahr und die Verantwortung. Das, was heute schon Gesetze erlauben, von der künstlichen Befruchtung bis zur Gendertheorie müssen  in einem größeren Rahmen gesehen werden, im Inneren eines Projektes des Tranhumanismus, In diesem Sinn schließt sich diese Nummer von "Bollettino" vorhergegangenen Publikationen an und erlaubt uns besser zu verstehen.

Die Soziakdoktrin der Kirche gibt es, weil die Welt von Sünde und der Struktur der Sünde  beschwert ist. Es gibt sie, um die Erlösung durch Christus auch in der zeitlichen Realität zu verkünden. Heute, ist die Gnosis die größte Versuchung, weil sie aus der Sünde des Hochmuts besteht, Auch die Sünder unserer Vorväter war im Grunde eine gnostische Sünde.: nicht erkennen. um sich zu retten sondern sich erkennend retten. Der Transhumanismus ist die letzte, sehr mächtige Version der ewigen Gnosis. Die Sozialdoktrin der Kirche muß sich mit ihr beschäftigen.

Quelle. la Nuova Bussola Quotidiana, Giampaolo Crepaldi

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