Donnerstag, 4. August 2016

Gestern in Paris: Katholiken auf den Barrikaden


Federico Cencichisiesa berichtet für die Katholische Nachrichtenagentur Zenit über den Abriss der verbarrikadierten Kirche Sainte Rita um Platz für den Bau eines Parkhauses zu schaffen,und kommentiert das schändliche Geschehen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PARIS. KATHOLIKEN AUF DEN BARRIKADEN UM EINE KIRCHE GEGEN DEN ABRISS ZU VERTEIDIGEN"

Heute morgen ist eine Gruppe von Gläubigen mit Gewalt aus der Kirche Ste.Rita gezerrt worden,.weil sie sich dem Abriss der Kirche entgegen stellten, die einem Parkplatz weichen soll.


Ordnungskräfte in Bürgerkriegsausrüstung betraten ein Gebäude und trugen eine nach der anderen die Personen heraus, die sich darin versammelt hatten. Wegen des starken Widerstandes schleiften sie sie mit Gewalt über den Boden.
Die Szenen, die sich heute morgen in Paris abspielten, scheinen die zigste Räumung eines von Wohnrechtsaktivisten besetzten Palazzos zu sein.
Aber da ist etwas, das besonders ins Auge springt und bezeugt, daß es um etwas anderes geht. Einige der Besetzer tragen keine Alltagskleidung wohl aber die Priestersoutane. Sie sind die Lieblingsobjekte der Blitzlichter der Fotografen.

Im Übrigen passiert es nicht jeden Tag, daß eine große Gruppe von Gläubigen und Priestern eine solche Geste machen. Wie es aussieht, haben diese Pariser Katholiken die von Papst Franziskus vor einigen Tagen in Krakau ausgesprochene Einladung, vom Sofa aufzustehen, angenommen. Sie taten das, um die Mauern ihrer der Hl. Rita geweihten Kirche gegen die Entscheidung zu verteidigen, Zeichen eines Europas, das seine christlichen Wurzeln vertrocknen läßt, sie abzureißen, um Platz für einen Parkplatz zu machen.

Was die Verwaltung für eine Formalität erachtete, hat sich heute morgen in eine unvorhergesehen lästig Arbeit verwandelt. Kalt und lapidar das von der Polizei herausgegebene Kommuniqué, nachdem einmal nach Übernahme der Kirche Ruhe eingekehrt war. "30 Personen haben sich im Inneren des Gebäudes versammelt, um sich der Übernahme des Ortes zu widersetzen. Ihre Evakuierung wurde ohne Zwischenfälle durchgeführt."
Diese kurze.Mitteilung des Kommissariates verbirgt allerdings etwas Besonderes: das Eindringen ins Innere des Heiligen Gebäudes fand statt, während dort eine Messe gefeiert wurde. Das hat Frédéric Lefebvre, Politiker der rechen Mitte bei twitter berichtet, zur Zeit der Regierung Sarkozy
Handelsminister.
Auch er war heute morgen unter den Gläubigen anwesend, zusammen mit Vertretern des Front National und Abgeordneten der UMP, wie Philppe Goujoj, Bürgermeister des Pariser Distrikts, in dem sich die Kirche befindet.
Die Turbulenzen um das Schicksal dieser heiligen Stätte gehen schon seit einiger Zeit. Der Eigentümerverband der Kirche, die belgische "Les Chapelles Catholiques et apostoliques", verkaufte die Immobilie im Jahr 2000. Aber erst zehn Jahre später gab die französische Kommission, die mit diesen Fällen befasst ist, die Erlaubnis für den Verkauf und glaubte, es gäbe keine künstlerischen oder stadtplanerischen Gründe, die dem entgegen stünden. Und so hat die Eigentümergemeinschaft das Gebäude an die Immobiliengesellschaft Garibaldi verkauft, die den Abriss geplant hat, um auf dem Gelände einen Parkplatz zu bauen.




Im Verlauf der Transaktion hat sich ein breiter Widerstand formiert, der von der Welt der Politik bis zu den Intellektuellen reicht und zu dem auch Brigitte Bardot gehört.
Die Entscheidung der Kommission wurde 2014 auch von einer Gruppe von Architekten kritisiert, die auf die Einzigartigkeit des neogotischen Stils der Kirche hinwiesen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut wurde.

Alles umsonst. Die Macht des Geldes hat über den Sinn für das Heilige und auch über künstlerische Überlegungen gesiegt. Am 15.Oktober 2015 sollte der Abriss erfolgen, hätte es nicht die Energie einer Gruppe von Gläubigen gegeben, die sich quer stellten.
Nach dem Aufgabe des Gebäudes haben die katholischen Pariser (angeführt vom Klerus des Guten Hirten) begonnen, Ste. Rita neu zu beleben. Tägliche Messen, Rosenkranzgruppen, Taufen bis hin zur Segnung der Tiere, die jedes Jahr Anfang November statttfindet, Deshalb wurde der vorgesehene Abriss im Herbst auf einen anderen Zeitpunkt verschoben.


Verkäufer und Käufer haben sich dann an die französische Justiz gewandt. Am vergangenen 6, Januar (seltsames Zusammentreffen mit Epiphanias) hat das Pariser Verwaltungsgericht ein endgültiges Abrissdatum festgelegt, Der Richterspruch wurde von der heutigen Polizeiaktion durchgesetzt.Man konnte also voraussehen, daß in wenigen Stunden dieses zigste Symbol der christlichen Zivilisation in Europa unter den Stößen der Planierraupen fallen würde, In wenigen Monaten wird dort an seiner Stelle ein Parkplatz sein.Den Pariser Autofahrern wird also von ihrer Stadt ein weiterer dienst geleistet, aber sie verzichten auf ein Erbe der Schönheit, eine spirituellen Quelle und ein Stück der eigenen Wurzeln.

Das Schicksal, das Ste. Rita bevorsteht, ist das gleiche, das wir so oft bei anderen Kirchen in Frankreich und anderen Ländern jenseits de Alpen gesehen haben,
Von 2000 bís 2013 wurden allein in Frankreich 20 Kirchen demoliert und nach einem Bericht des französischen Senats erwarten noch weiter 250 das gleiche Schicksal. Die Gesellschaft des Konsums fegt jeden Ort weg, der keinen Profit abwirft.
Das was er nicht wegfegen kann, ist deshalb der unbezwingbare Glaube der von Männern und Frauen, die heute morgen im Inneren von Ste. Rita Widerstand geleistet haben."


Quelle: Zenit, Federico Cencichisiesa

Epilog von Cinderella01:

Inzwischen kursieren ja die wildesten Gerüchte um die Kirchenräumung. Deshalb die Site 1Peter5 eine sehr gute sachliche und chronologische Zusammenfassung des Geschehens erstellt. 
Es geht auch gar nicht um die Rechtmäßigkeit der "Aktion", aber es geht um das "Wie". 
Und wenn wir uns jetzt mal in unserem Land umschauen, wie hier mit "Hausbesetzern" (siehe aktuelle Fälle HH und Berlin, "Kirchenbesetzern" (siehe aktuellen Fall Regensburg) umgeht, fragt man sich schon, was man sich in Frankreich dabei gedacht hat - eine solche Aktion zu starten, gerade nachdem am Tag vorher in der Kathedrale von Rouen ein Requiem für den von Muslimen ermordeten Priester gefeiert wurde. 

6 Kommentare:

  1. Die Situation der Kirche und auch die Frage, ob es überhaupt eine katholische Kirche war, soll angeblich nicht so ganz klar sein, wie jemand im Kreuzgang erklärte:
    http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=1&t=17549&start=384&p=811736#p811736
    Die Aussagen sind allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen.

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    1. Siehe meinen "EPILOG" am Ende des Artikels mit dem Link zu 1Peter5:
      http://www.onepeterfive.com/parisian-riot-police-drag-catholic-priest-from-the-altar/

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  2. Bei der Kirche handelte es sich nicht um eine katholische Kirche swie wurde nie geweiht lange zeit von einer Galikanischen Sekte benützt diese blieb die Miete schuldig flog daher raus dann kam der guute Pater der dem Institut vom guten Hirten angehört,wie dort so etwas möglich ist verstehe ich nicht,besetzte einfach den Raum und der Hasusherr hatte jetzt genug von dem Zirkus und lies räumen so weit so unspektakulär natürlich gibt es jetzt wieder Kreise die eine katholiken Verfolgung herbei reden wolleb

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    1. wie wär´s mit ein bißchen Orthographie? Und etwas weniger Phantasie & Unterstellungen könnten auch nicht schaden.
      Im Übrigen wenden sie sich doch lieber an den Verfasser des Artikels bei Zenit.

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    2. wie wär´s mit ein bißchen Orthographie? Und etwas weniger Phantasie & Unterstellungen könnten auch nicht schaden.
      Im Übrigen wenden sie sich doch lieber an den Verfasser des Artikels bei Zenit.

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    3. Siehe meinen "EPILOG" am Ende des Artikels mit dem Link zu 1Peter5:
      http://www.onepeterfive.com/parisian-riot-police-drag-catholic-priest-from-the-altar/

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