Samstag, 16. September 2017

"Lieber Papst Franziskus"

rorate caeli veröffentlicht einen offenen Brief, den Father Richard Gennaro Cipolla an den Pontifex geschrieben hat.
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"LIEBER PAPST FRANZISKUS"  EIN BRIEF AN DEN PAPST- VON FR. RICHARD CIPOLLA

"Lieber Papst Franziskus,
Ich schreibe Ihnen diesen Brief mit einem Herzen, das von Sorgen um die Kirche und um Sie als Nachfolger Petri schwer ist. Wir Katholiken sind aufgerufen, Sie zu lieben und Sie in Ihrem schweren Amt in der Kirche zu unterstützen.
Und das tun wir. Aber es gibt viele von uns, die besorgt sind, daß Sie nicht auf dem Stand der Dinge in der Kirche sind, wie er in der heutigen Welt ist.
Sie scheinen manchmal willkürlich zu handeln, auf eine Weise, die suggeriert, daß Sie wie jemand aus den 1960-er Jahren denken.
Während wir das II.Vaticanische Konzil als Ökumenisches Konzil respektieren müssen, ist die damalige Art zu denken von der heutigen Zeit sehr verschieden. Auf vielerlei Art hat das Konzil das Ende der Moderne signalisiert - zumindest in der Kirche. Wie sind gerufen, jetzt zu versuchen, zu verstehen, was es bedeutet, in einer postmodernen Zeit zu leben, damit zurecht zu kommen und dann mit der Aufgabe der Evangelisierung in einer postmodernen Welt weiterzumachen.

Es schmerzt uns tief, wenn Sie auf geringschätzige Weise über die sprechen, die Sie "Traditionalisten" nennen und sie als von der Vergangenheit "besessen" und hartherzig abtun. Es mag einige geben, auf die dieses Bíld paßt, aber die, die ich kenne, die die Hl.Tradition der Kirche lieben, sind weit davon entfernt von der Vergangenheit besessen zu sein, die hochgradig über die Zukunft der Kirche besorgt sind und haben nicht den Wunsch, in einem Goldenen Zeitalter der Kirche zu leben, das es nie gegeben hat.

Diese Männer und Frauen, einschließlich Bischöfe, Priester, Diakone und Laien sind ganz glücklich, in der heutigen Welt mit ihren besonderen Herausforderungen zu leben, und versuchen ihr das Evangelium Jesu Christi und die Hl.Tradition zu bringen, das die von den Aposteln der postmodernen Welt weitergegebene Lehre verkörpert.

Sie Hl. Vater scheinen sich nicht  bewußt zu sein, daß ungleich der postmodernen Welt, mit ihrem Rationalismus und ihrer anti-traditionellen Voreingenommenheit - die jungen Leute in der postmodernen Welt wirklich an Tradition interessiert und von ihrem Erleben von Tradition fasziniert sind, ob in der Kunst, in Architektur, Musik oder der Traditionellen Liturgie der Kirche.
Das Problem ist, daß das II.Vaticanische Konzil eine Liturgie hervorgebracht hat, die eine Frucht der modernen Zeit ist.
Sie ist heute in der porstmodernen Welt schon abgestanden. Sollten Sie die Seminare in diesem Land besuchen, würden Sie finden, daß eine Mehrheit unserer Seminaristen der Traditionellen Messe, die in den postkonziliaren Jahren unterdrückt wurde, sehr positiv gegenüber stehen. Sie tragen nicht wie Sie und ich an der Last des Aufruhrs der 60-er. Die jungen Leute sind wie unbeschriebene Tafeln- zu ihrem Vorteil. Sie sehen die Schönheit der Tradition und wundern sich, warum diese Schönheit von den meisten Katholiken heute nicht mehr erlebt wird.

In einer Zeit, in der die Einheit der Katholischen Kirche von innen und außen bedroht ist, haben Sie diese Bedrohung noch verstärkt- durch die kürzliche Änderung des kanonischen Rechts, die den Ortsbischöfen die Macht gibt, ihre eigenen Adaptationen der Liturgie zu erstellen.
Wir werden nicht nur durch die Sprache getrennt sein, wir werden bald auch durch den Ritus der Messe selbst getrennt sein. Sie haben Recht, wenn Sie versuchen, die Liturgie von der Bürokratie der Römischen Kongregationen zu befreien. Weil die liturgische Tradition nicht organisch wachsen kann, wenn sie auf Rubriken und Gesetze reduziert wird. Aber der Weg, dem Sie folgen, bedroht die Einheit der Kirche selbst. Die Messe sollte nicht als Instrument dieser "Inkulturation" benutzt werden, die die Obsession der modernen Kirche der Vergangenheit war.

Lieber Papst Franziskus: ich bete, daß Sie über das, was ich in diesem Brief  gesagt habe und Wege nachdenken, um herauszufinden, wo Ihre Herde in der Welt von heute wirklich ist.
Sie werden das nicht tun, indem Sie sich mit denen umgeben, die immer noch in den 60-ern leben. Haben Sie keine Angst die Hl.Tradition der Kirche zu akzeptieren. Diese Akzeptanz wird Sie zu einem glücklichen Mann und einem weisen Bischof von Rom machen."

In kindlicher Zuneigung,
Father Richard Gennaro Cipolla

Quelle: rorate caeli, Fr. R.G. Cipolla


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