Sonntag, 8. Januar 2017

Die Nostalgie zum Tage


Am 8.1. 2006 spendete Papst Benedikt XVI in der Sixtinischen Kapelle einigen Kindern das Sakrament der Taufe.


         

Hier geht´s zum deutschen Text der Predigt:  klicken
Besonders jetzt, im nachhinein bemerkt man, wie wohltuend das Fehlen der ewig gleichen Vorwürfe und Anschuldigungen in den Predigten ist.

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"Ja, die Taufe nimmt den Menschen in die Gemeinschaft mit Christus auf und schenkt auf diese Weise Leben, das Leben. So haben wir den ersten Dialog ausgelegt, der hier auf der Schwelle zur Sixtinischen Kapelle geführt wurde. 
Jetzt, nach der Weihe des Taufwassers, folgt ein zweiter Dialog von großer Bedeutung. Sein Inhalt ist folgender: Die Taufe ist, wie wir gesehen haben, ein Geschenk, das Geschenk des Lebens. Ein Geschenk muß jedoch angenommen, muß gelebt werden. Ein Geschenk der Freundschaft bringt es mit sich, ja zu sagen zum Freund und nein zu sagen zu allem, was mit dieser Freundschaft unvereinbar ist, was mit dem Leben der Familie Gottes, mit dem wahren Leben in Christus unvereinbar ist. 
So werden in diesem zweiten Dialog drei Nein und drei Ja ausgesprochen. Man sagt nein und widersagt dadurch den Versuchungen, der Sünde, dem Teufel. Wir kennen diese Dinge gut, aber vielleicht gerade weil wir sie zu oft gehört haben, sagen uns diese Worte nicht viel. 
Daher sollten wir die Bedeutung dieses dreimaligen Nein ein wenig vertiefen. Wozu sagen wir nein? Nur so können wir verstehen, wozu wir ja sagen wollen.

In der alten Kirche wurde das dreimalige Nein in einem Wort zusammengefaßt, das die Menschen der damaligen Zeit gut verstanden: Man verzichtet – so sagte man – auf die »pompa diaboli«, auf die Verheißung eines Lebens im Überfluß, auf jenes trügerische Leben, das aus der heidnischen Welt zu kommen schien, aus ihren Freiheiten, aus ihrer Art, nur so zu leben, wie es einem gefiel. 
Es war also ein Nein zu einer Kultur, die scheinbar ein Leben in Überfluß mit sich brachte, in Wirklichkeit jedoch eine »Antikultur« des Todes war. 
Es war das Nein zu jenen Schauspielen, in denen Tod, Grausamkeit und Gewalt zur Unterhaltung geworden waren. Denken wir an das, was sich im Kolosseum ereignete oder hier in den Gärten des Kaisers Nero, wo die Menschen wie lebendige Fackeln entzündet wurden. 
Grausamkeit und Gewalt waren zu Elementen der Unterhaltung geworden, eine wahre Perversion der Freude, der wahren Bedeutung des Lebens. 
Diese »pompa diaboli«, diese »Antikultur« des Todes war eine Perversion der Freude, war Liebe zu Lüge und Betrug, war ein Mißbrauch des menschlichen Körpers als Handelsware."
(.....)

Quelle : La Santa Sede, LEV



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