Mittwoch, 21. Juni 2017

Roberto de Mattei zum Dauerschweigen des Papstes gegenüber den dubia-Kardinälen

Roberto de Mattei kommentiert in seinem blog "corrispondenza romana" das obstinate Schweigen des Papstes gegenüber den vier dubia-Kardinälen. Auch er vermutet, daß die vier Purpurträger bei der erbetenen Audienz die -nachdem die dubia unbeantwortet blieben- nach kanonischem Recht anstehende brüderliche Korrektur vornehmen wollten.
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In den eckigen Klammern steht bei de Mattei der Brief von Kard, Caffarra.

           "DER SKANDAL DES SCHWEIGENS"

"Die vier Kardinäle, Autoren der Dubia zum postsynodalen Schreiben "Amoris laetitia", haben über den Blog des Vatikanisten Sandro Magister ein Audienzgesuch bekannt gemacht, das Kardinal Carlo Caffarra am vergangenen 25. April dem Papst zukommen ließ, darauf aber keine Antwort erhielt. 
Das vorsätzliche Schweigen von Papst Franziskus – der in Santa Marta auch weniger relevante Persönlichkeiten empfängt, um über für das Leben der Kirche weniger wichtige Probleme zu diskutieren – ist der Grund für die Veröffentlichung des Dokuments.
In der respektvollen Bitte um Audienz lassen die vier Kardinäle (Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner) wissen, daß sie dem Papst die Gründe ihrer „Dubia“ erklären und ihm die Lage der Kirche aufzeigen möchten, die sich in einer schwerwiegenden Verwirrung und Orientierungslosigkeit befindet, vor allem was die Seelenhirten betrifft und „in primis“ die Pfarrer.  Es sind Tatsachen, die sie in ihrem neuen Brief schreiben.[...]
Es ist weder ein Skandal noch eine Rebellion in der Tatsache, daß Mitarbeiter des Papstes ihn um eine Privataudienz bitten und in der Bitte mit Parrhesia, aber mit Objektivität die Spaltung aufzeigen, die in der Kirche jeden Tag größer wird. 
Ein  Skandal ist dagegen die Weigerung des Nachfolgers Petri, jene anzuhören, die darum bitten, empfangen zu werden. Das um so mehr, als Franziskus aus dem „Willkommen heißen“ ein Markenzeichen seines Pontifikats gemacht hat, als er in einer seiner ersten Predigten in Santa Marta (25. Mai 2013) sagte, daß „Christen, die bitten, nie eine verschlossene Tür vorfinden dürfen“. 
Warum wird dann vier Kardinälen eine Audienz verweigert, die nichts anderes als ihre Pflicht als Berater des Papstes tun?
Die Worte der Kardinäle sind respektvoll. Man darf annehmen, daß sie durch das direkte Gespräch in einer persönlichen Audienz die Absichten und Pläne von Papst Franziskus besser „unterscheiden“ wollen und ihm eventuell in "camera caritatis" eine brüderliche Zurechtweisung zukommen zu lassen.
Das Schweigen von Papst Franziskus ihnen gegenüber ist stur und respektlos und bringt in seinem Fortdauern die Position von jemandem zum Ausdruck, der entschlossen ist, seinen Weg fortzusetzen, Da eine private Zurechtweisung wegen der Verweigerung einer Audienz unmöglich ist, werden nun auch die Kardinäle mit Entschlossenheit ihren Weg weitergehen müssen, wenn sie verhindern wollen, daß in der Kirche das Schweigen lauter ist als ihre Worte.

Quelle: corrispondenza romana, R.De Mattei

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